Gestorfer Vereine* Naturfreunde Harberg | Naturfreunde HarbergSeit 1885 feiern die Naturfreunde aus Gestorf und Umgebung am Pfingstsonntagmorgen im Waldstück zwischen Eldagsen und Gestorf, dem Harberg, das traditionelle Harbergfest. (In den Kriegsjahren haben keine Feste stattgefunden) Der Ablauf der Veranstaltung ist in den über 100 Jahren im wesentlichen kaum verändert worden. Von den Versammlungen bis 1965 gibt es leider keine Niederschriften. So versammeln sich am Pfingstsonntagmorgen um 4.00 Uhr, nach Einfhrung der MESZ 5.00 die Naturfreunde am Denkmal auf dem Kirchplatz (Alte Schule) um nach dem Choral "Das ist der Tag des Herrn" mit dem Bauernmarsch Nr. 1 zusammen mit dem Musikverein Gestorf zum Harberg zu wandern und das Erwachen der Natur zu erleben. Bis in den neunziger Jahren haben Mitglieder des Musikvereins die Bürger des Dorfes durch Darbieten von Fanfaren hierzu geweckt. Im Harberg, auf einem ausgemachten Festplatz, sind bereits die "Kaffeekocher" damit beschäftigt, den Festplatz einzurichten. Hierzu gehört Tische und Bänke aufzustellen, Kaffee zu kochen und das Podest für den Organisationsleiter aufzustellen. Die Kaffeekocher sind hierzu etwa 2 Stunden vor Abmarschbeginn losgefahren. Nach ca. 45 Minuten Fußmarsch erreichen die Wanderer mit dem Musikverein den Festplatz. Dort werden alle vom Organisationsleiter herzlich begrüßt. Während des Fußmarsches und zur Begrüßung im Dorf gibt es aus einem kleinen Holzfass einen "Schluck". Organisationsleiter waren 1954 bis 1982 Karl Rohde 1983 bis 1998 Friedrich Jungk 1999 Rosemarie Eicke Anschließend reichen die Kaffeekocher dem Organisationsleiter eine Kaffeeprobe des im Wald gekochten Kaffees. Der Kaffee wird von den jährlich sich freiwillig zu Verfügung stellenden Personen auf einem großen Holzlagerfeuer gekocht. Als Filter dient ein alter Milchfilter. Anstatt Filterpapier hat sich eine Damenstrumpfhose als besonders vorteilhaft erwiesen. Zum Verzehr des Kaffees und Tees bringen die Festteilnehmer ihre Becher und Tassen selbst mit. Zuckerkuchen wird dazu zum Selbstkostenpreis verkauft. Um die Fixkosten zu decken wurde in den ersten Jahren eine Sammlung unter den Gästen durchgeführt. Seit 1998 findet im Wald nach dem Kaffeetrinken ein Gottesdienst statt. Den ersten Gottesdienst hat Pastor Lemke aus Bennigsen gehalten. Der Vorstand der Naturfreunde Harberg besteht aus dem 1. und 2. Vorsitzenden des Musikvereins Gestorf, dem Kassenwart und Schriftwart sowie dem Organisationsleiter. 1. Vorsitzender: s. Musikverein Gestorf seit 1978 Werner Zucknik 2. Vorsitzender: s. Musikverein Gestorf Schriftwart: bis 1973 Herbert Möhle von 1974 bis 1976 Alfons Brückner ab 1977 Manfred Bothe Kassenwart: bis 1988 Victor Klapproth, sen. ab 1989 Matthias Hackbarth Bevor es zur sogenannten "Schatzsuche geht, werden noch Freiwillige für das nächste Jahr zum Schnaps vergraben und Kaffee kochen unter den Festteilnehmern gesucht. An einem abgezäunten Waldstück von ca. 30 qm nahe dem Festplatz dürfen nun alle die möchten, fast ausschließlich Kinder, den sogenannten "Schatz" suchen. Bei dem Schatz handelt es sich um einige Flaschen Schnaps, die einige Wochen zuvor dort vergraben wurden. Zum Heben des Schatzes sind keine Hilfsmittel erlaubt, um Verletzungen auszuschließen. Als Belohnung erhält der Finder einen Verzehrgutschein. Der dort gefundene Schnaps wird an die Festteilnehmer gratis ausgeschenkt. Zur Kostendeckung findet seit einigen Jahren nach dem Eintreffen auf dem Festplatz im Harberg von der Schatzsuche eine große Tombola statt. Die von den Kaffeekochern des Folgejahres verkauften Lose erfreuen sich stets großer Nachfrage. Nachdem alle Lose verkauft sind wird mit der Ausgabe der Gewinne begonnen. Bis 1991 hat der Vereinsgastwirt Reinhard Hennies mit seiner Mannschaft im Walde die Bewirtung mit Bier, Schnaps und Bratwurst übernommen. Höhepunkt eines jeden Pfingstsonntagmorgen im Harberg ist die Versteigerung des Naturstockes. Versteigerer waren: Der Naturstock, ein Holzstock in einer schönen Messingfassung wird über eine gewisse Zeitdauer amerikanisch versteigert. Mindestgebot sind eine DM / jetzt ein Euro. Diese Versteigerung wurde vor vielen Jahren zur Kostendeckung eingeführt und erfreut sich seitdem großer Beleibtheit. Alle Versteigerer haben es bisher verstanden, diese Angelegenheit mit viel Humor und Witz durchzuführen und nach oftmals "heißen Bieten" den Zuschlag möglichst fair zu erteilen. Der Ersteigerer hat die Pflicht, den Stock mit einer Schleife und Spruch über das Pfingstfest zu verzieren und den Stock beim nächsten Pfingstfest wieder ordnungsgemäß zurückzugeben. Ersteigert haben den Naturstock bisher, soweit schriftlich festgehalten:
Der Musikverein hat während des gesamten Festes Unterhaltungsmusik dargeboten und hat bis einschließlich 1990 alle Festteilnehmer mit Marschmusik ins Dorf zurückbegleitet. Im Vereinslokal Reinhard Hennies "Deutsches Haus" hat das Fest seinen Ausklang gefunden. Es war 1990 gute Tradition, dass das Fest bis zum Gottesdienstbeginn beendet sein sollte. Nicht immer konnte dieses eingehalten werden. Ab 1991 beginnt das Fest mit dem Abmarsch von dem Kirchplatz in Gestorf um 7.00 Uhr. Ende ist jetzt ca. 12.00 Uhr. Ein Rückmarsch mit Musik ins Dorf erfolgt nicht mehr. Das Fest ist für die Mehrzahl der Teilnehmer an dieser Veranstaltung in jedem Jahr wieder ein Naturerlebnis mit besonderem Erinnerungswert, das morgendliche Erwachen der Natur in Wald und Feld mit dem aufbrechendem Frühlingsgürn und den vieltönigen Vogelstimmen wärrend der aufgehenden Sonne zu erleben. Es sind eben nur die echten Naturfreunde, die sich jedes Jahr am Pfingstsonntagmorgen im Harberg treffen. Die Einzelheiten über den Ursprung des Festes ergeben sich aus dem Zeitungsartikel von 1982. | |||
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