[ Fotoalbum ] [ Rundgang ] [ Chronik Gestorf ] [ Sagen ]

[Logo] Gestorf

[ Gestorf ]

Gestorfer Vereine

DRK

FFW

Gefluegelzuchtverein

Gemischter Chor

* Heimatbund Gestorf

Kriegerverein

Maessigkeitsverein

Reichsbund

Singkreis

SPR Bigband

Naturfreunde Harberg

Heimatbund Niedersachsen e.V., Ortsgruppe Gestorf

(Anmerkung: Der Vereinsname wird in diesem Bericht abgekürzt in "der Heimatbund", "Heimatbund Gestorf" oder "die Heimatbundortsgruppe" geschrieben.)

Der Heimatbund Niedersachsen wurde 1901 in Hannover gegründet. Der in Gestorf wohnende Ernst Karl v. Linsingen Nr. 111 war einer der Mitbegründer.

Am 17. Dezember 1933 wurde eine Ortsgruppe in Gestorf gegründet, deren Gründer und Förderer ebenfalls v. Linsingen war. Mit einigen heimatverbundenen Gestorfer Einwohnern und dem im Ruhestand lebenden und nach Gestorf gezogenen Pastor Friedr. Voigts wollte v. Linsingen als Leiter der Ortsgruppe das Vereinsleben nach den Grundsätzen der Statuten des Heimatbund Niedersachsen e.V. in Hannover gestalten.

Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges war die Aktivität der Heimatbundortsgruppe die Gestaltung des Marienbergfestes im Sommer und jährlich die Veranstaltung eines Unterhaltungsabends mit plattdeutschen Vorträgen und einem mundigen Wildschwein- oder Heidschnuckenessen, das die Vereinswirtin Marie Wagener auf dem Saal "Zum halben Mond" ihren Heimatbundgästen darbrachte. Das Kalenberger Platt in der Gestorfer Mundart war in den dreißiger Jahren noch die Umgangssprache der Gestorfer Bauern, Handwerker und Arbeiter und kam in den plattdeutschen Vorträgen bei den Gästen gut an. Nach dem ruhenden Vereinsleben in den Kriegsjahren 1939 - 1945 veranstaltete der Heimatbund Gestorf für den Gesamt-Heimatbund und seine Ortsgruppen am 28. August 1946 das Marienbergfest, dessen Durchführung dem Verein in Gestorf 56,70 M. kostete.

1946

Es war das letzte Mal, dass die Ortsgruppe Gestorf diesen Heimatnachmittag gestaltete. In den folgenden Jahren mussten die Hannoveraner die Organisation dieser traditionellen Jahresfeier in der Waldwirtschaft Alves auf dem Marienberg selbst übernehmen.

Bis zum Abbrennen der Waldwirtschaft fanden hier jährlich die Heimatbundnachmittage statt, die von den Mitgliedern aus Gestorf in den ersten Jahren, als man noch mit dem geschmückten Pferdewagen zum Marienberg fuhr, gut besucht wurden. In den späteren Jahren nahmen immer weniger Mitglieder des Heimatbund Gestorf am Marienbergfest teil. Nach dem Abbrennen der Waldwirtschaft und den Feiern an anderen entfernter liegenden Orten schlief die Teilnahme der Mitglieder bis auf eine Abordnung des Vorstandes völlig ein.

Am 12. April 1947 trafen sich im Wagenerschen Vereinslokal die Heimatfreunde v. Linsingen Nr. 111, Pastor Voigts sen., Friedrich Freimann Nr. 45, Wilhelm Langeheinecke Nr. 78, Heinrich Langeheinecke Nr. 38, Karl Linse Nr. 136, Friedrich Rokahr Nr. 2, Friedrich Sustrate Nr. 112 und Otto Weigel Nr. 12, um die örtlichen Heimatbundveranstaltungen wieder zu beleben.

Ernst Karl v. Linsingen übernahm vorläufig die Vereinsleitung, Pastor Voigts sen. blieb Geschäftsführer, Friedrich Freimann sen. gab die 1933 übernommene Rechnungsführung an Otto Weigel ab und wurde 2. Vorsitzender. Bis auf das jährliche Marienbergfest und ein Heidschnuckenessen im November/Dezember gab es von 1947 - 1952 keine nennenswerten Veranstaltungen.

Am 11. Februar 1952 wurde beim Heimatbund Gestorf ein neuer Vorstand gewählt. Pastor Voigts sen. behielt die Geschäftsführung, 1. Vorsitzender wurde Jagdaufseher Heinrich Höfer Nr. 46, 2. Vorsitzender Landwirt Fritz Freimann jun. Nr. 45 und Rechnungsführer blieb Otto Weigel Nr. 12.

Bis zur nächsten Vorstandsumbesetzung gab es zwar eine Belebung bei den Veranstaltungen. Der alte ruhebedürftige Geschäftsführer der Ortsgruppe begnügte sich jedoch mit der Durchführung der Traditionsveranstaltungen, der Teilnahme am Marienbergfest, dem Unterhaltungsabend mit dem warmen Essen und einer jährlichen Tagesfahrt der Kreisheimatbundgruppe unter der Führung des Kreisheimatbundvorsitzenden Amtsgerichtsrates Musal. Die jüngeren Vorstandsmitglieder drängten auf eine stärkere Aktivität des Heimatbundes. Vortragende in platt- und hochdeutscher Sprache wurden eingeladen und erfreuten sich einer wachsenden Zuhörerzahl.

Am 1. März 1959 wurde der Vorstand umbesetzt. Pastor Voigts und Otto Weigel schieden wegen ihres hohen Alters aus dem Vorstande aus. 1. Vorsitzender wurde Fritz Freimann jun. Nr. 45, 2. Vorsitzender Henning v. Jeinsen Nr. 111 kam für seinen altershalber ausgeschiedenen Onkel Ernst Karl v. Linsingen Nr. 111. Er kam als Betreuer von dessen Museum in den Vorstand. Die Geschäfts- und Rechnungsführung und die Sparte für die Landesgeschichte übernahm der Lehrer Otto Hohmann. Spartenleiter für neu abgegrenzte heimatliche Arbeitsbereiche, sollten als Beiräte dem erweiterten Vorstande angehören. Wegen vorerst nicht zur Verfügung stehender Personen konnten nicht alle Bereiche besetzt werden. An Beiräten wurden gewählt: Jagdaufseher Heinrich Höfer Nr. 46 für den Bereich Feld, Wald und Jagd, Karl Miehe; sen. Nr. 143 für Reisen und Landschaftsberichte, August Weber Nr. 49 als Unterhaltungshumorist und die Pflege der plattdeutschen Sprache und Alfred Klußmann Nr. 16 für Fest- und Dorfverschönerung. Den Bereich der Gestorfer Dorfgeschichte und die Erarbeitung einer Chronik übernahm der Vorsitzende Fritz Freimann. Der Bereich Wanderungen u.a. konnten erst später besetzt werden.

Durch die Aktivität des neuen Vorstandes bekam der Heimatbund Gestorf in den folgenden Jahren im Dorf weiteren Mitgliederzuwachs und einen starken Veranstaltungsaufschwung. Jährlich wurde ein Veranstaltungsprogramm erarbeitet, das wie geplant, meistens auch zur Durchführung kam. Die traditionellen Veranstaltungen wurden mit wenigen Veränderungen beibehalten.

Zwischen 1959 und 1984 veranstaltete die Heimatbundortsgruppe jährlich durchschnittlich 10 Lichtbilder- oder Klönabende, zum Teil mit Spitzenvorträgen von auswärtigen Vortragenden aus Niedersachsen, die auch von Bewohnern der benachbarten Dörfer und Städte besucht wurden. Im Schnitt wurden diese Vortragsabende von 40 Gästen besucht. Ein heimatkundlicher Lichtbilderklönabend erreichte einmal die Besucherzahl von über 100 Anwesenden. Es gab aber auch Klönabende mit nur 10-20 Besuchern.

Die neben der Kreisheimatbundfahrt neu vom Vorstand eingeführte Tages- oder Halbtagsfahrt der Heimatbundortsgruppe hatte in den ersten Jahren eine gute Beteiligung. Diese ließ im Verlauf der Jahre immer mehr nach und musste 1982 wegen zu geringer Beteiligung eingestellt werden. Die geplanten Wanderungen fanden auf die Dauer wenig Anklang. Zweimal gab ein Wanderwart auf, weil die Beteiligung an Wanderungen zu gering war.

Bei der anstehenden Gebietsreform war der große persönliche Einsatz des Vorsitzenden Freimanns, des Vorstandes und vieler Heimatfreunde vergebens, in Vorträgen und Eingaben an die Obrigkeit, die Selbständigkeit der Dörfer und die Gestorfs zu erhalten. Gestorf wurde am 1. März 1974 ein Ortsteil der Stadt Springe.
Herausragend war die 1100-Jahrfeier des Heimatbund Gestorf im Jahre 1973 mit einem eigenen geschriebenen und aufgeführten Theaterstück von der Erstbenennung Gestorfs im Jahre 873. Herausragend in den Veranstaltungen der Ortsgruppe Gestorf war 1984 auch die 1111-Jahrfeier Gestorfs mit historischen Veranstaltungen und einem Heimatbundfestwagen beim Dorfumzug.

Zwischen 1959 und 1984 mussten einige ausgeschiedene Vorstandsposten neu besetzt werden. Henning v. Jeinsen gab das Amt des 2. Vorsitzenden ab. Geschäftsführer Otto Hohmann und Heinrich Höfer verstarben. 2. Vorsitzender wurden nacheinander Lehrer Jürgen Kittel und Reiner Tschirschnitz. Heinrich Höfer Nr. 77 war zeitlich Kassenführer und Wanderwart. Als Schriftführer wechselten Reiner Tschirschnitz und Erika Kändler. Die Kassenführung wurde von Horst Wiegrebe übernommen.

1984 trat der 1. Vorsitzende Fritz Freimann nach 25jähriger Vereinsführung und einer 7jährigen Tätigkeit als 2. Vorsitzender aus gesundheitlichen Gründen zurück und wurde von den Mitgliedern zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Erster Vorsitzender wurde Kurt Kändler, 2. Vorsitzender Friedhelm Sterling. 1989 übernahm Friedhelm Sterling die Führung des Heimatbund Gestorf, und 2. Vorsitzende wurde Emmy Kunze.

Mit dem neuen Vorsitzenden Friedhelm Sterling gab es eine Aufwärtsentwicklung in der Heimatbundortsgruppe. Die Besucherzahlen bei Veranstaltungen erhöhten sich, eingeschlafene Verbindungen zu benachbarten Heimatbundortsgruppen belebten sich wieder oder wurden neu geknüpft. Nach dem Fall der Trennmauer zwischen Deutschland kam eine Verbindung mit der Kreisstadt Waren an der Müritz und der Stadt Springe zustande.

Am 24. November 1990 wurde der Vorstand der Heimatbundortsgruppe Gestorf nach Waren/Müritz eingeladen, um an der Vereinsgründung des Museums- und Geschichtsverein teilzunehmen. Es wurde auch gleich ein Kontakt mit dem Museums- und Geschichtsverein hergestellt und ein Programm für einen Besuch der Heimatbundortsgruppe vereinbart.

Vom 30. August bis 1. September 1991 fuhren die Gestorfer Heimatfreunde mit dem Bus nach Waren/Müritz zur Besichtigung der Stadt und der Umgegend.

Vom 30. April bis 3. Mai 1992 machte der Museums- und Geschichtsverein Waren/Müritz einen Gegenbesuch bei der Heimatbundortsgruppe Gestorf. Friedhelm Sterling und seine Vorstandsmitglieder boten den in Privatquartieren untergebrachten Warenern ein umfangreiches Programm.

Am 1. Besuchstag war eine geschichtliche Dorfbesichtigung in Gestorf am Morgen, Nachmittags das Gleiche in Hameln. Den zweiten Besuchstag verbrachten Warener und Gestorfer im Wisentgehege und Nachmittags besuchten sie Springe und besichtigten u.a. das Museum und die Altstadt. Am dritten Besuchstag wurde die Marienburg besichtigt und zum Abschied mit Gestorfer Heimatbundvertretern in Thiedenwiese gemeinsam gegessen.

Es ist zu hoffen, dass der Heimatbund Gestorf mit dem derzeitigen sich voll für die Ortsgruppe Gestorf einsetzenden 1. Vorsitzenden Friedhelm Sterling weiterhin im Aufwind befindet.

Impressum