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Jahrmarkt

Schüler, Lehrer

Kurzgeschichten


2.Schulstelle

1797
Die Errichtung der 2.Schulstelle in Gestorf

1797-1806
Pastor Haccius und Schullehrer Reinecke stritten sich zunehmend, und es kam zum totalen Bruch

1805
Streit wegen der 2.Schullehrerstelle

24.10.1805
Pastor Haccius will 2 Schullehrer in Gestort, Schullehrer Reinecke allein die Schulstelle haben

1797-1805/06
Die neu eingerichtete 2.Schulstelle in Gestorf wurde erstmalig mit Friedrich Bohnhorst besetzt

Der 2.Schullehrer in Gestorf, Johann Ludolf Bertram, war in die Fänge der französischen Militärwerber geraten

1804
Pastor Haccius blieb standhaft.

1811

Der 2.Schullehrer in Gestorf, Johann Ludolf Bertram, war in die Fänge der französischen Militärwerber geraten

Johann Ludolf Bertram wurde um 1787 in GroßBurgwedel geboren. Nachdem der 2.lehrer Bohnhorst von Gestorf nach Adensen hinüberwechseln wollte, bemühte sich Pastor Haccius für Bohnhorst vom Schullehrer Seminar einen Gehilfs- oder Interimslehrer zu bekommen.

Am 6.1.1806 stellte sich der 19 jährige Johann Ludolf Bertram in Gestorf als Bewerber vor. Pastor Haccius schrieb u.a. von ihm: "Johann Ludolf Bertram scheint ein gutmütiger Mensch zu sein. Er ist im Lehreramt bislang noch wenig geübt, hat aber den besten Willen."

J. L. Bertram wurde als 2.Lehrer 1806 in Gestorf eingestellt. Bis 1810 wurden keine schriftlichen Nachrichten von ihm von mir gefunden.

Am 1.11.1810 erhielt der 2.Schullehrer zu Gestorf zur Vergütung der Kosten im Schullehrerseminar zu Hannover ein Geschenk von 10 Tlr. aus dem Aerario der Gestorfer Kirchenkasse bewilligt. (Unterschrift:) Christoph, Abt-zu Loccum.

1811 wurde von Johann Ludolf Bertram folgendes berichtet:

"Der 2.Schullehrer in Gestorf, Johann Ludolf Bertram ist - wahrscheinlich durch Unachtsamkeit - in die Fänge der französischen Militärwerber geraten. Er muß beim 6. Königl. (= König Jerome) Infanterie Regiment, 1.Batallion. 1.Kompanie als Soldat dienen."

J. Ludolf Bertram muß allerseits sehr beliebt und ein guter 2.Lehrer gewesen sein.

Pastor Haccius bezeugte ihm einen guten moralisch empfehlenswerten Lebenswandel und als einen treuen, eifrigen und tüchtigen Lehrer. Die Franzosen forderten für die Freilassung Bertrams einen Ersatzmann, doch die Vermögensumstände Bertrams machten es diesem unmöglich, einen Ersatzmann zu stellen.

Lehrer Fr. C. Bohnhorst zu Adensen wollte mit den seminarischen Zeugnissen, Zeugnissen und Befreiungsanträgen des Pastors Haccius, der Gemeinde Gestorf, des Abtes und des Superintendenten versehen, nach Kassel reisen, um zu versuchen, den Lehrer Bertram vom Zwange des Militärdienstes frei zu bekommen.

Am 22.11.1811 lag Bertram als Kranker im Hospital in Kassel. Vermutlich hatte Bohnhorst mit seinen Befreiungsanträgen in Kassel keinen Erfolg. Von einer Befreiung Bertrams vom Militärdienst und von einer Wiederaufnahme des Lehreramtes in Gestorf gibt es keine weiteren schriftlichen Berichte.

Sofern Bertram weiterhin als Soldat dienen mußte, wird er in Napoleons Armee mit nach Rußland gezogen sein, wo sich sein weiteres Schicksal verliert.

(Quelle: Kr.K.A. Pattensen Ges. 231, 242)
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