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Windhose
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Geschichten


Dr.Alfred Harms

Windhose im Mai 1903

Windhose im Mai 1903

Der Limberg, ein kleinerer Berg gut 1 Kilometer südwestlich von Gestorf, gehört zum Besitz der v.Ilten. Durch die gesamte Mitte des Limbergwaldes war im Mai 1903 eine mächtige Windhose gerast und hatte in etwa 200 Meter Breite alles, auch die dicksten Bäume, entwurzelt und umgelegt. Nur an den Süd- und Nordzipfeln hatte der Limberg danach nur noch hohe Bäume. Durch diesen Einschnitt, der für Jahrzehnte von weither zu sehen war, bekam der Limberg sein charakteristisches Bild. Da das Naturereignis sich mehr wie 2 Jahre vor meiner Geburt vollzog, kann ich mich daran selbst nicht erinnern und weiß nur von den Schilderungen meines Vaters von dem Geschehnis.

Im Dorfe wurde viel von der Windhose erzählt. Es war ein Glück, dass der Wirbelsturm nicht über das Dorf kam. Vater erzählte, dass er vom Wohnzimmer aus weit vom südlichen Himmel her einen unheimlich drohenden schwarzroten Trichter wie ein Ungeheuer heranrasen sah. Die Menschen flohen schreiend vom Felde und glaubten, die Welt gehe unter.

Mando Freimann, so nannten wir den Hund unseres Nachbarn, verkroch sich blitzschnell in der Zementröhre eines Grabendurchlasses, in die er sonst nie hineinzubringen gewesen wäre. Molkereibesitzer Franz Bothe brachte mit seinem Pferdefuhrwerk seine Butter nach Bennigsen. Seine Fuhre wurde von dem Wirbel voll erfaßt, von der Straße hochgehoben und dann auf den Acker geworfen. Mensch und Tier kamen mit dem großen Schrecken davon, die Butter war verflogen.

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